Viele Städte verfügten im Mittelalter über Siechen- oder Lebrosenhäuser. Hier waren Menschen mit ansteckenden Krankheiten wie der Pest untergebracht. Hatte ein Mensch den Aussatz (Lepra) oder die Pest, so durfte er nicht in der Stadt bleiben, um die Ausbreitung der Seuche einzudämmen. So standen diese Einrichtungen außerhalb der Stadtmauern oft an Durchgangsstraßen, denn die Bewohner waren auf Almosen der Durchreisenden angewiesen.
Der Pesterreger wird durch Flöhe übertragen, die als Zwischenwirte Ratten benutzen. Ratten und Flöhe wurden auch durch Schiffe und Pferdefuhrwerke befördert. So wurde die Pest über Handelswege wie den Hellweg besonders schnell verbreitet.